Nachdem es einige Zeit still um den Opera-Browser war, melden sich die Hersteller nun mit einer neuen kostenlosen Version und großer Werbekampagne zurück.
Schon länger galt Opera als schnellster verfügbarer Browser. Diesen Ruf verteidigt das Programm auch heute. Außerdem soll Opera durch neue Sicherheitsfunktionen nun auch als sicherster Browser der Welt gelten.
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Was Opera auszeichnet
Neben der erwähnten Geschwindigkeit stellt Opera nach wie vor den einzigen gängigen Browser dar, der eine VPN-Funktion mitbringt. Sicheres Surfen im Sinne von Verschlüsselung und Anonymität ist damit weitgehend gewährleistet. Wer innovative Designarten wie zum Beispiel einen Darkmodus schätzt, kann das Aussehen der Benutzeroberfläche entsprechend anpassen. Auch ansonsten ist alles dabei, was ein aktuelles Browser-Programm haben muss, einschließlich guter Vernetzung mit mobilen Programmversionen auf Smartphones und Tablets.
Eine lange Historie mit vielen Innovationen
Tatsächlich kann Opera von allen heute noch gebräuchlichen Browsern auf die längste Geschichte zurückblicken. Bereits 1995 erschien mit Opera 2.0 eine erste öffentliche Version, die in Norwegen als Beilagen-CD in einer Computerzeitschrift vertrieben wurde. Zur Jahresmitte 2000 wurde er in der 4er-Reihe als erster Browser überhaupt auf einem plattformübergreifenden Kern aufgebaut und dadurch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Bald kamen ein erstes Instant-Messaging mit ICQ-Protokoll und eine integrierte Suchfunktion hinzu. Wiederum als erster Browser konnte Opera ab April 2005 per Sprache gesteuert werden und kam bei Webseiten jeder Auflösung ohne horizontale Bildlaufanzeige aus. Nach diversen technischen Verbesserungen führte man ab Version 10 Ende 2008 den sogenannten Turbo-Effekt ein. Damit wurden unterhalb eines bestimmten Datendurchsatzwertes Bilder und Animationen über eigene Server verdichtet und deren Anzeige somit beschleunigt.
Im Juli 2013 kam mit Opera 15 eine vollständige Neuentwicklung auf den Markt, die auf der Technologie des Open-Source-Browsers Chromium basierte. Die bisher beliebten Features wurden jedoch weitgehend beibehalten, wenn auch auf den Mail-Client künftig verzichtet wurde. Seither wurden vor allem Verbesserungen im Energie-Management erreicht, so dass sich die Batterielaufzeiten eingesetzter Notebooks verlängerten. Mit Version 45 erhielt Opera im Mai 2017 seine heute vertraute Benutzeroberfläche mit dem Messenger in der Sidebar und den Einstellungsmöglichkeiten des Farbmodus. Seither wird auch das bekannte Turbo-Verfahren, das den Datenverkehr der Nutzer über eigene Server leitet, als integriertes VPN-System beworben und stetig erweitert.
Das integrierte VPN
Der Opera-Browser verfügt als einziger über einen kostenlosen und unbeschränkten VPN-Dienst. Das sogenannte Virtual Private Network (VPN) meinte im ursprünglichen Sinn eine Netzwerkverbindung, die nicht per Kabel im eigenen Büro zustande kommt, sondern über eine bestehende Internet- oder Mobilfunkeinrichtung funktioniert, die aber durch Verschlüsselung ebenso sicher vor dem Mitlesen der Daten durch Dritte ist, als ob sie über ein Kabel liefe. Mitarbeiter können sich auf diese Weise in ihr Firmennetzwerk auch unterwegs einwählen und darin arbeiten, ohne dass die Verbindung oder der Datenverkehr gesichtet werden können. Heute wird auch das Zwischenschalten eines Proxy-Servers als Aufbau eines VPN verstanden. Die Daten des eigenen Computers werden dabei quasi von einem Stellvertreter – eben dem Proxy-Server – übernommen und an den Zielserver weitergeleitet. Ziel dieses Vorgehens ist zumeist die Anonymisierung des eigenen Rechners und insbesondere des eigenen Standortes. Da der Proxy-Server seine eigene lokal zuordenbare IP-Nummer beim Ziel-Server angibt, ändert sich der scheinbare Standort des Nutzes auf den Standort des Proxy-Servers. Ebenso ist der Provider des Nutzers grundsätzlich nicht mehr zu identifizieren und damit der Nutzer selbst auch nicht.
Genau auf diese zweite Weise arbeitet auch der Opera-Browser, der ja bereits in einem frühen Entwicklungsstadium auf Proxy-Server zur Geschwindigkeitsoptimierung gesetzt hat. Standardmäßig ist das VPN im Programm deaktiviert. Beim ersten Mal muss es über das Einstellungsmenü aktiviert werden. Unter Windows geht man also zu „Einstellungen“, als Apple-Nutzer zu „Präferenzen“. In der Seitenleiste taucht dann das Unter-Menü „Datenschutz & Sicherheit“ auf, nach dessen Anklicken aktiviert man unter „VPN“ das Kontrollkästchen „VPN aktivieren“. Das virtuelle Netzwerk wird nun automatisch gestartet und in der Such- und Adressleiste des Browsers erscheint ein blauer VPN-Button. Durch einen Klick auf diesen öffnet sich künftig direkt ein Einstellungsmenü zum Aktivieren und Deaktivieren der VPN-Verbindung sowie Auswahlmöglichkeiten zum virtuellen Standort und Informationen über die übertragene Datenmenge und die virtuelle IP-Adresse. Der Standort lässt sich über eine Liste mit diversen Regionen verändern. Trifft man keine Auswahl, wird automatisch ein „optimaler Standort“ nach Auslastung und Geschwindigkeit festgelegt.
Da der Opera-Browser die Verbindung vom eigenen Rechner zum VPN-Server verschlüsselt, wird die Privatsphäre auch innerhalb der lokalen Verbindung verbessert, auch wenn diese selbst nicht verschlüsselt ist. Wer also auf Reisen zum Beispiel öffentliche WLAN-Hotspots nutzen muss, ist anders als sonst einigermaßen sicher davor, vertrauliche Daten preiszugeben, da die Übertragung zum VPN-Server nicht von anderen mitgeschnitten werden kann, die sich an demselben Hotspot eingewählt haben. Die Möglichkeit, nicht als deutscher Internet-Surfer erkannt zu werden, eröffnet zudem auf Streaming-Plattformen wie YouTube mitunter weitergehende Nutzungsmöglichkeiten. Manches für Deutschland blockierte Video ist nun sichtbar. Für einen optimalen Schutz der eigenen Identität muss allerdings auch das Setzen von Cookies so weit wie möglich unterbunden werden.
Weitere Features zu Privatsphäre und Sicherheit
Zwei weitere wichtige Privatsphäre-Funktionen wurden eben bereits angedeutet. Verbunden mit weiteren Tools machen sie das Programm tatsächlich zu einem der sichersten Browser, der derzeit auf dem Markt ist.
Der Werbeblocker
Auch diese Funktion ist optional, denn zuweilen wird Werbung erwünscht, um den vollen Funktionsumfang ansonsten kostenloser Websites zu erhalten. Wird der Werbeblocker – wiederum über das Einstellungsmenü – aktiviert, werden Pop-Ups mit Werbung ebenso verhindert wie das Setzen der meisten Tracking-Cookies, mit denen Webseiten-Betreiber Rückschlüsse auf das Internetverhalten der Nutzer ziehen, meist zwecks Einblendung von Werbung. Wiederum gibt es in der Such- und Adressleiste einen Button, mit dem neben der einfachen Deaktivierung dieser Funktion Informationen über die Anzahl der blockierten Anzeigen eingeholt werden können. Auch ein Geschwindigkeitstest und ortsspezifische Entsperrungen von Werbung sind möglich. An dieser Stelle findet sich auch eine Antwort auf ein relativ neues Problem:
Kryptowährungs-Mining-Schutz
Unter Ausnutzung der Cookie-Technologie versuchen zwielichtige virtuelle Hijacker, die Rechenleistung ahnungsloser Nutzer zu kapern, um eigene Kryptowährungen zu schürfen. Der Nutzer hat davon nichts, außer einer verminderten Rechnerleistung. Auch dies kann durch Einschalten des Feldes „NoCoin“ verhindert werden.
Das private Fenster
Öffnet man im Menü ein „Neues privates Fenster“, ist sichergestellt, dass der gesamte Internetverlauf und alle Aktivitäten im Browser entfernt werden, die innerhalb dieses Fensters entstanden sind. Dies betrifft insbesondere den Browserverlauf, Objekte im Cache und eben Cookies, die von Webseiten gesetzt wurden. Damit ist von niemandem auf dem Rechner nach dem Schließen des Fensters nachvollziehbar, welche Seiten besucht wurden und welche Funktionen dort genutzt worden sind. Selbstverständlich lassen sich die entsprechenden Daten auch manuell für das gesamte Programm löschen, wenn nicht in privaten Fenstern gearbeitet wurde.
Wie andere Browser auch arbeitet Opera mit Symbolen in der Adressleiste vor den Adressen der Zielwebseiten, um den Nutzer sicherheitsrelevante Informationen zu liefern. Diese Buttons zeigen Details zu den aufgerufenen Seiten an. So erfährt man beispielsweise, ob eine Seite Mikrofon- oder Kamerazugriff auf dem eigenen Computer hat. Auch wie weit die Verbindung sicher oder ungeschützt ist, lässt sich erkennen. Durch Klick auf die jeweiligen Buttons lassen sich weitere Informationen einholen oder Blockierungen umgehen, die der Opera-Browser bei besonders unsicheren Webseiten automatisch vornimmt.
Nicht-Verfolgungs-Anfrage
Das Programm ermöglicht es auch, bestimmte Webseiten anzuweisen, die dortigen Aktivitäten nicht zu verfolgen. Die meisten Seiten tun dies nämlich, wenn sie besucht werden. In einigen Ländern ist gesetzlich vorgeschrieben, dies auf Anforderung zu unterlassen, im Übrigen werden seriöse Anbieter freiwillig nach entsprechender Anfrage darauf verzichten. Die entsprechende Funktion findet sich ebenfalls unter „Einstellungen“ bzw. „Präferenzen“ im Unter-Menü „Datenschutz & Sicherheit gefolgt von „Datenschutz“.
Sonstige Funktionen
Einige weitere interessante Funktionen runden das Bild dieses Browsers ab, auch wenn die ein oder andere auch von den Marktführern bekannt ist:
Messenger
Auf der linken Seite des Bildschirms zeigt der Opera-Browser eine Sidebar an, mit der die Messenger von Facebook, VKontakte und sogar WhattsApp eingebunden werden. Auf diese Weise ist es möglich, von einem Ort aus ohne Wechsel des Programms oder gar des Geräts Nachrichten aller drei Dienste zu empfangen oder zu versenden, wenn man sich entsprechend im Menü mit den jeweiligen eigenen Nutzerdaten dort angemeldet hat. Technisch handelt es sich um voll eingebundene Web-Versionen der jeweiligen Messenger, die entsprechend alle dortigen Funktionen vorsehen. Die Konversationen werden Dienstübergreifend in der Sidebar dargestellt.
Der Energiespar-Modus
Auch das lästige Problem rasch entleerter Akkus kann der Opera-Browser reduzieren, wenn er auf Laptops oder Notebooks ausgeführt wird. Laut Anbieter kann die Akkulaufzeit um bis zu einer Stunde verlängert werden, wenn diese Funktion aktiviert wird. Der entsprechende Button findet sich gleich neben dem Such- und Adressfeld, sobald das Netzkabel vom Rechner gezogen wird. Sinkt die Akkuladung unter 20 %, fordert der Browser sogar von selbst zum Aktivieren auf.
Technisch setzt das Programm die Einsparung vor allem durch die Verringerung der Aktivität von Hintergrund-Tabs um. Animierte Designs und gerade nicht benötigte Plug-ins werden vorübergehend deaktiviert. Zu einer Beeinträchtigung von Funktionen oder Geschwindigkeit des Browsers soll es dadurch nicht kommen, alles läuft im Hintergrund ab.
Datensynchronisation
Auch in Opera lassen sich die Browserdaten mehrerer Geräte synchronisieren. Wer häufig zwischen mehreren Arbeitsplätzen oder auf mobile Geräte wechselt, möchte auch seine Lieblingswebseiten, Lesezeichen oder Tabs wiederfinden. Der Browser ermöglicht dies, wenn man sich einen Opera Account einrichtet. Das ist kostenlos und mit ein paar Klicks erledigt. Danach muss man sich nur noch auf allen Geräten einmalig mit diesem Konto anmelden. Unter die Synchronisierung fallen Favoritenseiten in der Schnellwahl, geöffnete Tabs auf allen Geräten, Einträge aus dem Browserverlauf und gespeicherte Passwörter. Bei den mobilen Browserversionen von Opera, vor allem bei Opera Mini, können einzelne Synchronisierungsmöglichkeiten eingeschränkt sein.
Dateien teilen
Das Browser-Tool „Flow“ ist eine Art persönlicher Bereich für Dateien wie Videos, Bilder, Notizen und Links. Wer auf seinem Smartphone die mobile Browser-Version Opera Touch verwendet, kann ohne Anmeldung, Passwort und Benutzerkonto mit seinem Computer verbunden werden. Man muss nur den QR-Code mit dem Handy scannen, der nach dem Download des Opera Touch auf dem Computer im Opera-Browser angezeigt wird. Sodann wird automatisch eine verschlüsselte Verbindung zwischen Handy und Rechner aufgebaut, über die sich Inhalte mit einer einfachen Menüfunktion hin- und hersenden lassen. Wer Cloudangebote nicht mag, wird „Flow“ zu schätzen wissen.
Newsreader und RSS
Auch ein persönlicher Nachrichtenfeed ist an Bord. In die Startseite des Browsers ist ein Newsreader integriert. Wer seine bevorzugten Quellen dort integriert, kann sich das zeitintensive Surfen über seine Lieblingsseiten sparen. Alle aktuellen Nachrichten finden sich in einer Übersicht, von der aus sie angeklickt werden können. Die Anzeige kann von einer Zeitachsenansicht zu einem zeitschriftenähnlichen Format variiert werden. Außerdem hat Opera nun auch einen RSS-Reader eingebunden. Entsprechende Feeds können über deren URL hinzugefügt werden.
Visuelle Bookmarks
Eine Besonderheit des Opera Browsers sind die visuellen Bookmarks. Bevorzugte Seiten können entsprechend markiert werden und tauchen dann als anklickbare Kacheln im Startmenü auf. Diese können nach eigenen Vorlieben verändert werden, je nach Anzahl in große oder kleine Kacheln. Auch eine Ansicht als Liste kann eingestellt werden. Mehrere Bookmarks lassen sich in Ordnern und Unterordnern zusammenfassen, so dass jeder Nutzer sich sein eigenes Arbeitsmenü zusammenstellen kann. Die Bookmarks selbst und ihre Anordnung werden für alle genutzten Geräte über das Opera-Konto synchronisiert. Selbstverständlich sind Bookmarks aus früher genutzten Browsern nach Opera importierbar.
Momentaufnahmen
Eine Screenshot-Funktion haben viele Browser, Opera ermöglicht aber auch die Aufnahme eines Teils des Bildschirmes und man kann die Abbildung sogar intern im Browser bearbeiten. Die „Snapshot“-Funktion lässt zunächst ein einfach anpassbares Fenster auf ihrem Bildschirm erscheinen. In diesem lässt sich entweder ein Vollbild aufnehmen, also eine Abbildung des gesamten Screens, oder ein Bildausschnitt exakt definieren. Die entstandene Aufnahme kann sodann entweder farblich verändert oder um Zeichnungen, Überdeckungen oder andere Bildeinfügungen ergänzt werden.
Umrechnen von Währungen, Einheiten und Zeitzonen
Zahlenwerte von Währungen und Maßeinheiten können ebenso automatisch umgerechnet werden wie Uhrzeitangaben bestimmter Zeitzonen. Sobald man den entsprechenden Zahlenwert zusammen mit der Abkürzung für Maß oder Währung markiert, zeigt der Browser ein Suchfenster mit dem umgerechneten Wert an. Die Zielwährung bzw. -maßeinheiten oder Zeitzone sind voreingestellt, können über das Einstellungsmenü jedoch einfach verändert werden.
Papierkorb für geschlossene Tabs
Ungeheuer praktisch ist die Papierkorb-Funktion. Wer voreilig einen Tab geschlossen hat, muss die Seite nicht umständlich aus dem Browserverlauf wiederherstellen. Ein Klick auf das Papierkornsymbol und schon werden die Seiten des geschlossenen Tabs angezeigt und können erneut aufgerufen werden.
Also: Es muss nicht immer Firefox, Chrome oder Internet-Explorer sein!